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Projekt EDUCAREplus

Milieuspezifische Selbstsichten und Praktiken von Kindern, Eltern und pädagogischem Personal in Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungskontexten der frühen und mittleren Kindheit

Das Projekt EDUCAREplus zielt auf ein besseres Verständnis für das Zustandekommen und die Beständigkeit ungleicher Erfolgschancen von Kindern im Bildungssystem ab. Im Fokus stehen dabei die milieuspezifischen bildungsbezogenen Selbstsichten und Praktiken der relevanten Akteure: Kinder, Eltern, pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Lehrkräfte an Grundschulen.

Sowohl in öffentlichen und politischen Debatten über Bildungschancen als auch in der Bildungsforschung wird diskutiert, inwieweit die Familie einerseits und die institutionelle Bildung und Betreuung im Vor- und Grundschulalter andererseits zur Entstehung bzw. Aufrechterhaltung oder zum Abbau der anhaltenden Chancenungleichheit von Kindern aus unterschiedlichen sozialen Milieus im deutschen Bildungssystem beitragen. Weitgehend unklar ist dabei, wie die betroffenen Akteure selbst ihr Handeln innerhalb von Bildung, Betreuung und Erziehung sowie ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der Bildungschancen insbesondere von sozial benachteiligten Kindern einschätzen.

Das erziehungs- und sozialwissenschaftliche Projekt EDUCAREplus zielt auf ein besseres Verständnis für das Zustandekommen und die Beständigkeit ungleicher Erfolgschancen von Kindern im Bildungssystem ab. Im Fokus stehen dabei die milieuspezifischen, bildungsbezogenen Selbstsichten und Praktiken der relevanten Akteursgruppen: Kinder, Eltern, pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Lehrkräfte an Grundschulen.

EDUCAREplus greift die in der EDUCARE-Studie herausgearbeiteten Leitbilder ‚guter‘ Kindheit auf und fragt nach den Sichtweisen der Akteure auf ihr eigenes Handeln in unterschiedlichen familialen und nicht-familialen Kontexten sowie nach ihrer Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungspraxis in der frühen und mittleren Kindheit. Hierbei wird davon ausgegangen, dass sowohl die Sichtweisen der Akteure als auch deren Praktiken milieuspezifisch, also durch die Umgebung bedingt, variieren und dass sich hieraus Konsequenzen für die Entstehung und Beständigkeit von Bildungsungleichheit für Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren ergeben.

Ausgewählte Publikationen

de Moll, F. (2017). Soziale Ungleichheit jenseits der Kindertageseinrichtung: Milieuspezifische Bildungs- und Betreuungspraxen von Familien mit 2–6-jährigen Kindern. Pädagogische Rundschau. Manuskript zur Veröffentlichung eingereicht.

de Moll, F. & Betz, T. (2016). Accounting for children’s agency in research on educational inequality: the influence of children’s own practices on their academic habitus in elementary school. In F. Esser, M. S. Baader, T. Betz & B. Hungerland (Eds.), Reconceptualising agency and childhood. New perspectives in childhood studies (pp. 271–289). New York: Routledge.