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Projekt Vari

Der Umgang mit sprachlicher Variation bei monolingualen Kindern im Vorschulalter

Das Projekt untersucht, wie Kinder im Vorschulalter mit Variation in der Sprache umgehen. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem Erwerb von Adjektiven wie groß, sauber oder gelb. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zu der Frage, wie Kinder die grammatischen Regeln ihrer Erstsprache und die Bedeutung von Äußerungen erwerben können, wenn der sprachliche Input nicht eindeutig ist.

Das Projekt Vari untersucht den Spracherwerb einsprachig deutscher Kinder im Vorschulalter. Besonders interessiert uns der Erwerb sprachlicher Phänomene, die Variation bezüglich der Wortstellung im Satz und bezüglich der Bedeutung von Wörtern und Sätzen erlauben. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, wie Kinder mit dieser Variation im sprachlichen Input umgehen.

Im Mittelpunkt des Projekts steht der Erwerb von Adjektiven wie beispielsweise groß, sauber oder gelb. Adjektive gehören zwar zu den ersten Wörtern, die Kinder verwenden. Jedoch haben sie im Vergleich zu Nomen und Verben einen geringeren Anteil am kindlichen Wortschatz; und der Erwerb der verschiedenen Bedeutungsaspekte und Verwendungsweisen von Adjektiven kann bis zum Schuleintritt andauern. Daher werden in dem Projekt Vari die Produktion und das Verstehen von Adjektiven bei 3- bis 5-jährigen Kindern erforscht. Eine Studie untersucht die Variation bei der Verwendung mehrerer Adjektive (z.B. der große gelbe Ball oder der gelbe große Ball). Das Verstehen wird zum einen anhand von Adjektiven überprüft, deren Bedeutung je nach Kontext mehr oder weniger variiert (z.B. große Maus vs. großer Elefant; gelber Teller vs. gelber Pulli). Zum anderen untersuchen wir, wie die Präsenz von Adjektiven wie sauber die Interpretation von Sätzen beeinflusst (Der Mann wischt den Tisch sauber vs. Der Mann wischt den Tisch).

Ausgewählte Publikationen

Li, D., Grohe, L., Schulz, P. & Yang, C. (2021). The distributional learning of recursive structures. In D. Dionne & L.-A. Vidal Covas (Eds.), Proceedings of the 45th annual Boston University Conference on Language Development (pp. 471-485). Somerville, MA: Cascadilla Press.

Weicker, M. & Schulz, P. (2020). Not Everything Needs to Be Big or Small: Evidence from Children’s Interpretation of Vague Adjectives. In M. M. Brown & A. Kohut (eds.), Proceedings of the 44th annual Boston University Conference on Language Development (pp. 724-737). Somerville, MA: Cascadilla Press.

Weicker, M. & Schulz, P. (2019). Red train, big train, broken train – semantic and syntactic aspects of adjectives in child language. In M. Rispoli & T. Ionin (eds.), Three Streams of Generative Language Acquisition Research (pp. 203-221). Language Acquisition and Linguistic Disorders Series. Amsterdam: John Benjamins Publishing.