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MespE – Mehrsprachigkeitsbezogene Lehrkrafteinstellungen: Auswirkungen auf Lehrkrafturteile und Entwicklung von Reflexionskompetenz

MespE beschäftigt sich mit den Einstellungen von Lehrkräften in Bezug auf migrationsbedingte Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen. Dabei werden die Auswirkungen dieser Einstellungen auf Lehrkrafturteile und -erwartungen beleuchtet und aus den gewonnenen Erkenntnissen geeignete Interventionsmaßnahmen (Professionalisierungs-/Fortbildungskonzepte) konzipiert, welche damit verbundene Reflexionsprozesse anstoßen sollen.

Angesichts globalisierter und pluralisierter Gesellschaften stehen Schulen vor der Herausforderung zunehmend heterogener Lerngruppen mit einem wachsenden Anteil an migrationsbedingt mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen. Dieser Heterogenität muss professionell begegnet und damit verknüpfte Disparitäten abgebaut werden. Bisherige Forschung fokussiert häufig auf Sprachförderung bei den Kindern, lässt Haltungen der Lehrkräfte zu Mehrsprachigkeit und mögliche Erwartungseffekte aber außer Acht. In Hinblick auf migrationsbedingte Mehrsprachigkeit lässt der Forschungsstand weiterhin monolinguale und ambivalente Lehrkrafteinstellungen erkennen, die nicht mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen. Hieran zeigt sich, dass die Reflexion bestehender Einstellungen im Rahmen der Lehramtsaus- und -weiterbildung stärker Berücksichtigung finden sollte. Vor diesem Hintergrund richtet das Forschungsvorhaben den Blick insbesondere auf die Professionalisierung von Lehrkräften. Folgende Ziele stehen dabei im Vordergrund: (a) die Auswirkungen mehrsprachigkeitsbezogener Stereotype auf Lehrkrafturteile und ‑erwartungen besser zu verstehen sowie (b) geeignete Interventionsmaßnahmen (Professionalisierungs-/Fortbildungskonzepte) zum Anstoß von Reflexionsprozessen zu konzipieren und zu evaluieren.

Projektleitung

Dr. Meike Bonefeld

Projektteam

Dr. Hannah Kleen

Dr. Amina Kropp

Laufzeit

07/2022 – 06/2023

Ausgewählte Publikationen

Bonefeld, M. (2022). Reflexion eigener Stereotype als Motor zur nachhaltigen Stereotypreduktion bei angehenden Lehrkräften. In: S. Glock (Hrsg.). Stereotype in der Schule II: Ursachen und Möglichkeiten der Intervention. Heidelberg.

Kleen, H., Bonefeld, M., Glock, S., & Dickhäuser, O. (2019). Implicit and explicit attitudes toward Turkish students in Germany as a function of teachers’ ethnicity. Social Psychology of Education, 22(4), 883–899. https://doi.org/10.1007/s11218-019-09525-2

Kropp, A. (2022). Migrations- und mehrsprachigkeits­sensible Professionalisierung. In J. Kainhofer & M. Rückl (Hrsg.), Sprache(n) in pädagogischen Settings (S. 231–248). Berlin. https://doi.org/10.1515/9783110784756-014