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Projekt BAPAS

Bindungstrauma bei Adoptiv- und Pflegekindern: Eine Psychoanalytische Therapiestudie

Das BAPAS-Projekt hat zum Ziel, die Wirksamkeit eines psychoanalytischen Therapieangebots für multipel komplex traumatisierte Adoptiv- und Pflegekinder (im Alter von acht bis elf Jahren) und ihre Adoptiv- bzw. Pflegeeltern zu untersuchen. Als Teil des erweiterten Netzwerks dieser Kinder werden auch ihre Lehrkräfte in die Intervention mit eingebunden.

Das BAPAS Projekts hat zum Ziel, mit Hilfe eines randomisierten Wartegruppen-Kontrolldesigns die Wirksamkeit eines psychoanalytischen Therapieangebots für Adoptiv- und Pflegekinder (im Alter von acht bis elf Jahren), ergänzt durch eine Unterstützung ihrer Bezugspersonen, zu untersuchen. Ein signifikanter Teil dieser Kinder weist aufgrund multipler Beziehungsabbrüche und früher aversiver Erfahrungen ein erhöhtes Risiko für eine sogenannte multiple komplexe Traumatisierung auf (van der Kolk, 2009). Daraus ergibt sich ein besonderer psychotherapeutischer sowie schulischer Unterstützungsbedarf.

Es liegen zwar einige Angebote für Adoptiv- und Pflegekinder vor, bisher wurde jedoch die Wirksamkeit psychoanalytischer Therapie bei Pflege- und Adoptivkindern mit einer multiplen komplexen Traumatisierung nicht systematisch untersucht. Zudem mangelt es an gut evaluieren psychodynamischen Unterstützungsangebote für Adoptiv- und Pflegeeltern und Lehrkräfte von Adoptiv- oder Pflegekindern. Während die Kinder eine manualisierte psychoanalytische Kindertherapie erhalten, wird ihren Adoptiv- bzw. Pflegeeltern eine auf deren spezifische Bedarfe ausgerichtete Elternbegleitung angeboten. Zudem wird die Schule als Teil des erweiterten Netzwerks dieser Kinder durch individuelle bedarfsorientierte Beratungen der Lehrkräfte und durch Fortbildungen eingebunden. Ziel ist es, traumabedingte Entwicklungs- und schulische Teilhabebeinträchtigungen der Kinder zu reduzieren.

Senior Scientist

Prof. Dr. Patrick Meurs

Ausgewählte Publikationen

Rickmeyer, C., Hettich, N., Lebiger-Vogel, J., Leuzinger-Bohleber, M., & Meurs, P. (2019). Was können wir aus frühen Präventionsansätzen für den Umgang mit Trauma in der Schule lernen? In J. Ziehm, B. Voet Cornelli, B. Menzel & M. Goßmann (Hrsg.), Schule migrationssensibel gestalten. Impulse für die Praxis (S. 92-115). Weinheim: Beltz.

Vliegen, N., Tang, E., & Meurs, P. (2021). Bindungstraumatisierungen bei Kindern und Jugendlichen. Leitfaden für Betreuungspersonen. Stuttgart: Kohlhammer.